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Die Reichen in der Schweiz hat eine Studie des Soziologischen Seminars der Uni Basel ins Visier genommen. Gut hundert Interviews erlaubten Einblicke in Lebens- und Denkweise von Personen mit über 100 Millionen Franken Vermögen. Die Vielfalt ist breit.
Für die am Dienstag vorgestellte Studie "Wie Reiche denken und lenken - Reichtum in der Schweiz: Geschichte, Fakten, Gespräche" gaben fast alle Angefragten Auskunft. Repräsentativ kann sie dennoch nicht sein, wie Co-Autor Prof. Ueli Mäder sagte, weil die Grundgesamtheit (alle Reichen) kaum erreichbar sei.
So bietet das 440-Seiten-Werk keine kompakten Zusammenfassungen, sondern sorgfältige Erörterungen über Lebenslauf-Faktoren, über Netzwerke, über Macht und das Verhältnis zur Demokratie sowie über soziales Engagement. Rund 40 der Interviews sind autorisiert gekürzt nachlesbar. Erhellend sind die statistischen Kapitel.
Schweiz als Tresor der Welt
Nur 0,1 Promille der Weltbevölkerung lebt in der Schweiz; das Land versammelt aber 1,1 Prozent der weltweiten Privatvermögen. Von den etwa tausend Milliardären der Welt lebt fast jeder Zehnte in der Schweiz, die zudem die dritthöchste Millionärsdichte der Welt aufweist.
Entsprechend ist die Vermögens-Ungleichheit die dritthöchste der Welt; drei Prozent besitzen soviel wie die übrigen 97 Prozent. Für Mäder ist das eine "historisch noch nie dagewesene Monopolisierung von Reichtum" - der zudem stark überproportional wachse. Er sieht Konfliktpotenzial, wenn der Mittelstand weiter unter Druck gerät.
Nach Regionen seien Unterschiede schwer feststellbar, sagte Mäder vor den Medien weiter. Stil-Unterschiede gebe es indes zwischen Altem Geld und Neureichen; das schlage sich regional nieder. So träten Reiche in Basel tendenziell diskreter auf als in Zürich.
Laut Co-Autorin Sarah Schilliger sind die zahlreichen ausländischen Reichen in der Romandie spürbar. Bei der Reichtumskonzentration liegt denn auch Waadt an der Spitze, doch gefolgt von Basel-Stadt - beides keine Steuerparadiese. Generell werden jedoch gemäss Mäder Reiche in der Schweiz steuerlich vergleichsweise geschont, und dies immer stärker.
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