Nachts sind alle Katzen grau
...
Sie schlenderte durch die Straßen, scheinbar zielstrebig und doch ohne Ziel. Inzwischen dämmerte es schon, die Sonne schien nicht mehr in die Straßenzüge hinein, sondern war dabei, hinter dem Arc de Triomphe zu versinken. Sophie hatte über die vielen Läden den Zeitsinn verloren und strebte nun zu Jacques Büro.
Plötzlich surrte ihr Handy in der Tasche. Diese Nummer hatten nicht viele, und wenn es klingelte, bedeutete es Ärger. Franck Boucheman, las sie auf dem Display. Ihr Freund war doch in Nizza; warum sollte er anrufen? Nachdem sie abgehoben hatte, stockte ihr Schritt und ihr Herz gleichzeitig, denn was sie hörte, machte ihr panische Angst: Ihr Plan war verraten worden, jetzt war sie nirgends mehr sicher. Doch Sophie fasste sich schnell wieder, legte abrupt auf, und ging nun in eine andere Richtung. Ihr Ziel hatte sich soeben geändert: Sie durfte nicht zulassen, dass die CD in falsche Hände geriet: und am sichersten war es bei der Polizei...
Sophie lief nun über Umwege Richtung Kommissariat, wobei sie immer nervöser wurde. Was war, wenn Er schon seine Killer losgeschickt hatte? Sie beschleunigte ihren Schritt, um das Zeitfenster zu verkleinern. Je schneller sie sich fortbewegte, desto schwieriger dürfte es ihren Verfolgern fallen, nicht aufzufallen; wenn sie schon hinter ihr waren. Sie bog in eine ziemlich leblose Seitenstraße ein, um eine Abkürzung zu nehmen, doch sie wusste, dass sie auf einer belebten Straße sicherer gewesen wäre.
Mit jedem Schritt, den sie näher an das Kommissariat kam, wurde sie sicherer und ein spöttisches Lächeln zog sich über ihre Lippen. Ein durchdringender, hoher Ton schreckte sie aus ihren Gedanken. Da vorne. Eine Katze hatte miaut. Noch dazu eine schwarze. Nicht gut, zumal Sophie abergläubisch war.
Doch wider Erwarten war sie ohne weitere Zwischenfälle nun durch die Seitenstraße auf eine Einkaufsmeile gelangt, was ihr zusätzlich Sicherheit verschaffte. Auf offener Straße würde die CD im Falle ihres Todes sicher gefunden werden, und alles, was schlecht für Ihn war, war gut für sie. Sophie hasste Ihn abgrundtief, und für Seinen Tod würde sie auch ihr Leben geben.
Es waren nur noch wenige hundert Meter bis zur Polizeistation, und die junge Frau legte sich schon ihre Gedanken zurecht, um sie möglichst glaubwürdig darlegen zu können.
Plötzlich trat ein Mann mit Hut und Sonnenbrille direkt vor ihr aus einem kleinen Geschäft: "Oh chérie, warum hast du so lange gebraucht? Komm mit rein!", packte ihre Taille, küsste sie auf den Mund und schob sie gewaltsam in das kleine Geschäft. Sie wollte noch etwas sagen, doch immer noch pressten sich seine Lippen auf die ihren. Er führte sie ins Hinterzimmer und stieß sie auf einen Stuhl.
Sophie war starr vor Angst, erkannte sie doch den Mann mit der Brille.
"Dachtest du wirklich, ich würde dich einfach so zur Polizei gehen lassen? Gib mir die CD, dann könnte ich mir vielleicht nochmal überlegen, dich am Leben zu lassen."
Sophie war zwar naiv, aber nicht dumm. Sie wusste, dass Er keinen Mitwisser gebrauchen konnte und sie so oder so umbringen würde. Doch sie hatte noch eine Chance, und die würde sie nutzen...
Ich hoffe, die Leseprobe gefällt euch (und auch dass ich ihn ins richtige Forum geschrieben hab )
VG
Jonny
PS: Ich steh u.U. vor der Entscheidung, diese Geschichte zu veröffentlichen, und würde vorher gern die Meinung von (denk ich mal ) normalen Menschen hören. Wär nett wenn ihr antworten würdet
Hint
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